Gedanken über Solozeiten, Bedürfnisse und Gestaltungsspielräume
Beide meiner Berufe basieren im Kern auf intensivem sozialem Miteinander –
als Kunstpädagogin und als eselgestützte Trainerin und Coachin.
Gleichzeitig sind für mich und mein Tun meine Solozeiten unverzichtbar.
Was mich oft beschäftigt, ist die Frage nach Balance. Nach Ausgewogenheit von Miteinander und Für-mich-Sein.
Wie kann ich mein (Berufs-)Leben insgesamt so gestalten, dass es für mich stimmig ist und mir im Alltag genügend bedürfnisorientierte Gestaltungsspielräume- und Solozeiten- offenhält?
Die Tortenstückgrafik
Letztes Jahr habe ich eine Tortenstückgrafik für mich erstellt, betitelt mit „Solosoziales Gleichgewicht in den Berufen“.
Wie kann ich, die ja mit Menschen arbeitet, zugleich zu meinen Solozeiten kommen – die so grundlegend für mich und mein berufliches Wirken sind?
Wie können sie fix in der Gesamtheit des beruflichen Tuns eingegliedert sein – damit ich dann auch gar nicht mit mir verhandeln muss, wenn ich merke: Ich brauche Raum für Reflexion, Inspiration, kreative Praxis oder ein Teammeeting ist dran – Eselzeit unter uns: nur ich mit meinen vierbeinigen Kollegen zum Verbindung spüren, Kommunikation klären und Ausgleich durch Bewegung schaffen.
Aus diesen Solozeiten kann ich dann wieder schöpfen – in den „Mit-Menschen-Sein-Zeiten“: in den Begleitungen, den Trainings, beim Unterrichten.
Ich denke, sie sind essenziell wichtig für die Qualität und Authentizität meiner Arbeit und meiner Angebote.
Die Herausforderung: Solozeiten schützen
Trotzdem bemerke ich, wie herausfordernd es ist, sie gut zu hüten,
sie nicht für organisatorische Aufgaben und Office-Tätigkeiten oder Termine freizugeben,
und sie auch nicht aufs Wochenende oder spätabends zu verlegen – denn da bin ich mit meiner Familie und all den Menschen und Tätigkeiten, die nicht mit meinem beruflichen Tun zu tun haben.
Die Arbeitszeit mit Menschen, in der 1:1 Geld zurückfließt, verringert sich natürlich.
Aber ich bin mir sicher: Meine gut gehüteten Solozeiten bringen unterm Strich einen großen Mehrwert – für mich und für alle, die meine Angebote in Anspruch nehmen oder mit denen ich beruflich zu tun habe.







Aha-Momente aus meiner Reflexion
- Balance braucht Struktur: Solozeiten sind keine „Extrazeit“, sondern ein fester Bestandteil meines Berufsalltags.
- Solozeiten sind essenziell: Sie sind keine Pause vom Tun, sondern die Quelle für Inspiration, Reflexion und Gestaltungskraft.
- Selbstschutz ist nötig: Ich muss diese Zeiten aktiv verteidigen gegen meinen Drang, sie mit organisatorischen, scheinbar produktiveren Aufgaben zu füllen.
- Familienzeit klar trennen: Wochenenden und Abende sind für Familie, Freunde und Erholung reserviert, nicht für berufliche Solozeiten. Oder nur in Ausnahmefällen.
- Qualität vor Quantität: Die Stunden mit Menschen verkürzen sich, aber die Qualität meiner Arbeit steigt durch gut genährte Solozeiten.
Meine nächsten Schritte
- Solozeiten im Alltag also auch im Kalender verankern – verbindlich und nicht verhandelbar.
- Büro- und Organisationsaufgaben klar von Solozeiten unterscheiden und trennen.
- Solozeiten betiteln und ihnen eine klare Intention geben – z. B. Intravision und Gestaltungspraxis, Eselzeit
- Achtsam mit mir und meiner Energie umgehen, damit ich langfristig authentisch und wirksam bleiben kann.
Solozeiten sind für mich der Schlüssel zu einem beruflichen Gleichgewicht, das nicht nur mich erfüllt, sondern auch meine Arbeit authentisch und wirksam macht.
Ich freue mich, wenn du deine Gedanken und Erfahrungen zum Thema mit mir teilst!